Brutinsel Flußseeschwalbe
Hintergrund
Die natürlichen Brutplätze der Flussseeschwalbe sind in Sachsen vollständig verloren gegangen und der gegenwärtige Brutbestand der Art von 100 bis 200 Paaren ist auf wenige (< 5) Plätze beschränkt. Damit ist die Art gegenüber weiterer Lebensraumvernichtung und/oder Prädation an den Brutplätzen besonders anfällig und es sind, im Sinne des Zieles „Erhalt der biologischen Vielfalt“, unterstützende Maßnahmen notwendig. Diese werden in der Initiierung einer Streuung der Vorkommen über einen deutlich größeren geografischen Raum gesehen.
Projektübersicht
Unter Nutzung von Fördermitteln der Richtlinie »Natürliches Erbe« (NE/2007) konnte im Jahr 2014 eine Holzplattform als Brutinsel im Brösaer Teich im Teichgebiet Guttau gebaut werden. Voraus gingen gemeinsame Ideenentwicklung und Absprachen mit der Verwaltung des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Die Bauarbeiten wurden von der Fa. Olaho, Oberlausitzer Holzgestaltung gGmbH ausgeführt. Ein bestehender Besucherturm bietet optimale Beobachtungsbedingungen.
Aufgrund des schlechten Bruterfolgs im Vorjahr wurde 2017 eine Fotofalle aufgestellt. Diese überwachte vor allem das nächtliche Geschehen auf der Plattform. Mit mind. 75 Jungvögeln und keinem dokumentierten Verlust kann für die Kolonie ein erfolgreiches Jahr 2017 verzeichnet werden. Insgesamt siedelten 90–100 Paare der Flussseeschwalben und 4 Paare Lachmöwen sowie eine Stockente auf der Brutinsel. 2018 wurde die Fotofalle auch wieder installiert. In diesem Jahr fand der Schlupf erst recht spät statt, da der Teich im Frühjahr abgelassen war. Der Bruterfolg lag mit mind. 100 flüggen Jungvögeln bei 112 Gelegen über dem des Vorjahres.