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Schutzmaßnahmen für den Weißstorch

Artenschutzprogramm Weißstorch - Konzeption von Weißstorchschutzmaßnahmen zur möglichen Umsetzung durch Dritte

Hintergrund

Bereits 1994 wurde im Freistaat Sachsen ein mehrjähriges Artenschutzprogramm Weißstorch im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) durch das damalige Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie (LfUG) ins Leben gerufen. Hintergrund für dieses Projekt war die damalige Erkenntnis, dass sich die lokale Bestandessituation zwar als stabil darstellte, dies aber nur durch Zuwanderung von Individuen aus Osteuropa erreicht wurde. Die Reproduktion lag damals deutlich unter dem osteuropäischen Durchschnitt. Als Grund wurden hierfür die nicht durchgängig optimalen Lebensbedingungen ausgemacht. Somit bestand das erklärte Ziel unter anderem darin, gemeinsam mit allen Beteiligten die vorhandenen Lebensräume für den Weißstorch aufzuwerten, um über eine verbesserte Nahrungsverfügbarkeit den Bruterfolg zu steigern. Somit sollte die sächsische Population langfristig von Zuwanderung unabhängig gemacht werden. Die Situation ist nach wie vor schwierig, so dass fortlaufend Schutzbemühungen bestehen.

Projektübersicht

Im Auftrag des LfULG haben wir im Zeitraum von 2013–2015 in 6 sächsischen Projekträumen jeweils 1 bis 3 Maßnahmen zur Lebensraumaufwertung konzipiert. Ein Ziel dieses Projektes war es, Maßnahmen so weit vorzubereiten, dass diese einem Dritten zur Umsetzung vorgelegt werden können. Hierzu wurden insgesamt mehr als 145 potenziell geeignete Standorte aufgesucht und der jeweilige Flächenzustand ausführlich dokumentiert. Die fertigen Maßnahmen wurden in den umfangreichen und grundlegenden Maßnahmenkatalog des Naturschutzinstituts (NSI) Dresden aufgenommen und stehen somit zur Umsetzung bereit.

Des Weiteren wurde anhand eines Beispiels geprüft, inwieweit die Umsetzung von Maßnahmen im Zuge eines Flurneuordnungsverfahrens möglich ist. Einerseits sollten damit grundsätzliche Chancen für eine dauerhafte Flächensicherung bei Verfahren dieser Art erkundet werden. Andererseits ging es darum, ein bereits laufendes Verfahren für das Aufwerten wichtiger Nahrungsflächen des Weißstorchs zu nutzen. Eingebunden waren hierbei alle relevanten Akteure, wobei das Verfahren intensiv seitens des Naturschutzes begleitet wurde.

Projektraum

Die sechs Projektgebiete in Sachsen.
Die sechs Projektgebiete in Sachsen. 
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(© W. Nachtigall)

Der Weißstorch ernährt sich nicht nur von Fröschen, auch Heuschrecken und Mäuse stehen auf seinem Speisezettel.

Der Weißstorch ernährt sich nicht nur von Fröschen, auch Heuschrecken und Mäuse stehen auf seinem Speisezettel.
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(© Archiv FöVer VSW Neschwitz)

Eine ausgeräumte Landschaft bietet dem Weißstorch nicht ausreichend Nahrung.

Eine ausgeräumte Landschaft bietet dem Weißstorch nicht ausreichend Nahrung.
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(© Archiv FöVer VSW Neschwitz)

Kleingewässer und ungenutzte Randstreifen sind wichtige Lebens- und Rückzugsräume vieler Beutetiere des Weißstorchs.

Kleingewässer und ungenutzte Randstreifen sind wichtige Lebens- und Rückzugsräume vieler Beutetiere des Weißstorchs.
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(© W. Nachtigall)

Für die Nahrungssuche der Weißstörche ist die Wiesenmahd von großer Bedeutung

Für die Nahrungssuche der Weißstörche ist die Wiesenmahd von großer Bedeutung
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